Im Fernsehen Bilder aus einem Katastrophengebiet. Eben noch sah der Zuschauer die verzweifelten Gesichter der vom Hochwasser Heimgesuchten, da stehen auch schon die "betroffenen" Politiker vor der Kamera. Nein, diese Politiker haben keine Häuser oder lieben Menschen verloren! Sie drücken ihre "Betroffenheit" aus, am besten noch mit kummervoller Miene, und der Zuschauer weiß: Wieder einmal will sich jemand mit diesem Wort in Szene setzen, betont also Gefühle, die in Wirklichkeit so nicht existieren. Das funktioniert mit Abscheu, Wut, Trauer oder Enttäuschung und macht immer wieder Eindruck, allerdings heute schon mit starken Verschleißerscheinungen. "Was, dir schmeckt mein Eintopf nicht? Das macht mich echt betroffen."