nextz.de
   Deutschunterricht
   Glossen: Deutsch
   - Etymologie
   - Orthographie
   Krimi/Hypertext
   Weblog
   Impressum
  Die Ferien

Ein besonders positives Wort in unserer Welt sind die Ferien, immer im Plural, sonst wäre das nur ein Feiertag, und in der Tat haben Ferien und Feier denselben lateinischen Ursprung "feriae". Der erste Ferientag verursacht Scharen von überglücklichen Schülern und übermüdeten Autofahrern in Riesenstaus. Denn Ferien sind von oben geregelt und betreffen immer viele gleichzeitig. Schulferien. Gerichtsferien. Betriebsferien. "Feriae" bei den alten Römern waren einzelne Festtage, und der Abend vor solch heiligen Tagen war der "Feierabend", an dem man sich aber heute nicht mehr auf heilige Riten vorbereitet. "Feierabend!" wird Punkt fünf gebrüllt und der Stift bzw. die Maus zufrieden zur Seite geschoben. "Endlich Ferien", brüllen auch die dann nicht mehr gestressten Schüler. Und die Angestellten. Die Eltern dieser Schüler? Die nehmen sich dann möglichst Urlaub. Ferien haben sie meistens nicht. Und Urlaub wiederum ist etymologisch verwandt mit Erlaubnis, die man sich früher schon für ein kurzes Fernbleiben einholen musste. Also doch lieber Ferien! Oder sind Sie ein Ferienmuffel? Womöglich im "Ferienknast" (= Landschulheim, 60er Jahre).